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19. März 2012 1 19 /03 /März /2012 21:03

Cime de Suorcas

Höhenunterschied: 450 m

Höchster Punkt: 1786 m

Dauer: 3 h 45min.

Orientierung: problemlos; überall markiert; beschildert

Karte: IGN 3741 OT: Vallée de la Vésubie

Schwierigkeit: eine eigentlich einfache Wanderung, lediglich an 2-3 Stellen sind Stufen zu überwinden.

 

Das Wetter ist heute wieder ausgezeichnet. Es Zeit endlich einmal die Wanderungen am Col de Turini in Angriff zu nehmen. Die Anfahrt zum Col de Turini ist irgendwie anstrengend, insgesamt müssen 20 Haarnadeln überwunden werden. Auf den Gebirgsstraßen hier muss man auch immer wieder Steinen ausweichen, die auf der Straße liegen.

Zuerst steht der Cime de Suorcas auf dem Programm. Gegen 9:40 laufe ich los. Vom Col de Turini geht der GR 52A in Richtung Westen. Ich folge dem breiten Forstweg der Piste de Tardei. Die Strecke geht gemütlich bergab, vom Col de Turini auf 1604 m Höhe geht es auf 1370 Meter hinab. Die Strecke verläuft weitgehend im Wald und liegt im Schatten. Am Morgen ist es hier noch relativ kühl. Hin und wieder gibt es ein paar nette Ausblicke auf die umliegenden Berge.

 

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Laut Karte sollte in Kürze der Weg zum Cime de Suorcas links abzweigen. Da kommt mir auf einmal auf dem Forstweg ein Rudel von etwa 15 Schafen entgegen. Die Schafe sind allerdings nicht besonders kontaktfreudig und machen kehrt als ich mich annähere. Ich mache eine kurze Pause und werfe einen Blick in die Karte, lese die Wegbeschreibung. Die Schafe sind in der Zwischenzeit hinter einer Kurve verschwunden.

Ich gehe weiter und tatsächlich kommt nach der Linkskurve ein Schild mit einem Abzweig zum Cime de Suorcas. Aber wo sind eigentlich die Schafe hin? Weit und breit kein Schaf mehr zu sehen. Der Abzweig zum Cime de Suorcas geht auf schmalem Pfad im Wald den Berg hinauf. Ich biege auf den Pfad ein und sehe bergauf vor mir dann auch schon die kleine Schafherde. Es gibt auf dem Pfad keine Möglichkeiten sich im Wald zu verkriechen, es kommen auch keine Lichtungen mit Wiesen. Ich treibe also notgedrungen die Schafe vor mir her, den Bergpfad hinauf. Unterwegs liegen auch Teile eines Skeletts: ein Schädel mit Oberkiefer und einem daran hängenden Rückgrat. Es sieht so aus als hätten die Wölfe hier ein Schaf erledigt. Kein Wunder, dass die Schafe auf der Hut sind. Erst als sich nach einiger Zeit die Möglichkeit ergibt, rechts abzubiegen, biegen die Schafe rechts ab und ich gehe geradeaus weiter den Berg hinauf.

 

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Schafe auf der Flucht


Kurz darauf erreiche ich einen kleinen Pass, von dem sich ein schöner Ausblick in Richtung Süden anbietet. Von hier ist auch sehr gut der Cime de Roccassièrra zu erkennen, den ich zwei Tage vorher bestiegen habe. Von der gegenüberliegenden Seite kommt aus süd-östlicher Weg auch ein Weg hinauf, dieser Weg bietet sicherlich auch interessante Ausblicke, da er wohl nicht im Wald geht.

 

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Ich gehe zum Cime de Suorcas weiter und zwar direkt auf dem Grat, vom Pass führt auch ein Waldpfad in westliche Richtung aber offensichtlich ist dieser Weg nicht zielführend. Vom Cime de Suorcas bietet sich der großartige Ausblick für den sich die ganze Wanderung schon gelohnt hat. Ich mache Rast.

 

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Ich steige wieder zum Pass ab und laufe geradeaus weiter in Richtung Maison Forestière. Zwischendurch komme ich noch am Tête de Gaglio und am Tête de Frache vorbei. Das Maison Forestière steht an der Hauptstraße D2566, die von Nizza zum Col de Turini führt.

 

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Maison Forestière


Ich überquere die Straße. Auf der anderen Straßenseite geht der Weg weiter, nachdem ich auf eine 1 m hohe Steinmauer geklettert bin, für eine Treppe oder Leiter an dieser Stützmauer hat das Geld wohl nicht gereicht. Durch den Wald steigt der Weg jetzt wieder steil bergan. Nachdem ich oben angekommen bin, gehe ich links weiter zum Cime de la Calmette.

 

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Hier kommt ein Skilift an. Das Skigebiet ist ziemlich begrenzt, ein Lift und da hier fast alles bewaldet ist, gibt es nur eine Abfahrtmöglichkeit. Wäre hier nicht alles durch den Nationalpark geschützt, gäbe der Mercantour gäbe wahrscheinlich ein ziemlich gutes Skigebiet ab. Es gibt hier genug Berge über 2000 m Höhe, so dass hier im Winter ausreichend Schnee liegen dürfte. Die Nähe zu einer Großstadt wie Nizza dürfte die Skifahrer zu Tausenden anlocken.

Auf dem Cime de Calmette wie schon auf dem Aufstieg ist die Luft vom Summen der Bienen ausgefüllt. Wenn man geht nimmt man es nicht unbedingt immer wahr, da man ja selbst Geräusche beim Gehen verursacht. Stellt man sich aber für einen Augenblick hin, ist es ganz deutlich zu vernehmen. Tatsächlich sieht man sehr viele Bienen auf dem Boden es fliegen auch viele Bienen herum.

 

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Vom Cime de Calmette gibt es noch eine schöne Aussicht. Ich laufe dann auf dem gelb markierten Pfad im Wald weiter und nicht direkt die Piste hinunter. Beide Wege führen aber letztendlich wieder zum Col de Turini, wo ich um 14:15 wieder ankomme.

Die Beine sind noch gut, so dass ich beschließe noch den Circuit de l’Arpiha an die Wanderung dranzuhängen.

 

Circuit de l‘Arpiha

Höhenunterschied: 300 m, der Wanderführer gibt zwar nur 160 m an, es sind aber locker das Doppelte.

Höchster Punkt: 1634 m

Dauer: 2 h 30 min.

Orientierung: problemlos; überall markiert; beschildert

Karte: IGN 3741 OT: Vallée de la Vésubie

Schwierigkeit: einfach

 

Ich gehe am Auto vorbei und beginne meinen Weg direkt am Col de Turini. Ich muss erst einige Meter auf der Straße gehen, die zur Route d’Authion führt. Es zweigt dann eine Forststraße zur Vacherie de Mantégas führt. Man kann die Wanderung auch von hier aus beginnen. Es geht zuerst ein Stück bergab. In einer Senke angekommen, laufe ich geradeaus weiter. Es geht wieder bergauf zum Tête de Scoubayoun. Die Strecke läuft weitgehend im Wald und irgendwann geht es dann auch wieder bergab. Um schließlich in einer Wegkreuzung zu münden. Nach links geht es auf einem anderen Weg wieder zur Vacherie zurück. Ich gehe nach rechts wo sich unmittelbar die Baisse de l’Arpiha anschließt. Der Wald hört auf und nun geht es darum den Arpiha zu erklimmen, es sind von der Baisse de l’Arpiha etwa 100 Höhenmeter hinaufzusteigen. Der Aufstieg ist auf einem Grat, links und rechts bietet sich ein einzigartiges Panorama. Am Gipfel angekommen, mache ich erst einmal Rast. Es gibt hier einen Rundumblick für den sich der Aufstieg wahrhaftig gelohnt hat.

 

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Ich genieße eine viertel Stunde den Ausblick und gehe dann wieder zur Baisse de l’Arpiha hinab. Auf dem Rückweg gehe ich einen anderen Weg. Im Grunde geht es bei der oben angegebenen Kreuzung geradeaus und im Wald zurück, wo man in der Senke wieder auf den Hinweg trifft, den ich entsprechend wieder zum Col de Turini laufe. Kurz bevor ich nach der Vacherie wieder auf die Straße treffe, höre ich ein Gebimmel ähnlich einer Kuhglocke. Ich denke zuerst, dass das Geräusch von der Vacherie kommt. Kurz darauf sehe ich ein paar Bergziegen, die oberhalb der Forststraße am Hang Gras fressen.

 

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Insgesamt bin ich fast 7 Stunden auf den Beinen gewesen.

 

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