Höhenunterschied: 400 m
Höchster Punkt: 500 m
Länge: 7,3 km
Dauer: 3 h 30 (ohne Mittagspause) bei sehr gemütlichem Tempo, bei normalem Tempo ist die Strecke in maximal 3:00 zu bewältigen
Orientierung: man muss schon aufpassen, die Beschilderung ist eher dürftig, insbesondere am Anfang gibt es gelbe Markierungen.
Schwierigkeit: Wanderung mit einigen schwierigeren Stellen
Wanderführer: Le 100 plus belles balades en Provence; Wanderung 67: Les Rochers de Baude, ähnliche Wanderungen werden in vielen anderen Führern auch angeboten, von den Wanderungsvorschlägen dürfte diese Variante aber die beste sein
Karte: IGN 3142 OT: Cavaillon
Bereits am Vorabend habe ich mir überlegt, heute nach Robion zu fahren, um von hier aus die Tour des Rochers de la Baude zu machen. Gegen 9:30 fahre ich morgens ab. Über die N 100, die D 31 und die D 22 fahre ich nach Coustellet und von dort über die D2 nach Robion. Das ist zwar nicht die kürzeste Verbindung, das Navi hat hier die Tendenz mich über die Feldwege schicken zu wollen, so dass ich lieber auf der sicheren Seite bin, und den Hauptverkehrsstraßen folge.
In Robion zweige ich links von der Hauptstraße ab und fahre ins Dorf hinein bis zur Kirche. Hier gibt es eine Menge Parkplätze. Auch wenn man etwas weiter fährt gibt es Parkmöglichkeiten. In der Vorsaison ist es also völlig unproblematisch hier zu parken.
Robion Kirche
Von der Kirche geht auch die Wanderung los. Ich gehe zuerst die Straße, die links an der Kirche vorbeiführt ein kurzes Stück bergan, bis nach rechts der Chemin du Boulon abzweigt. Auf dieser Straße gibt es die Möglichkeit zu einem Parkplatz zu fahren und von dort aus die Wanderung zu beginnen. Die Straße ist aber nicht gerade als breit zu bezeichnen.
Ich folge dem Chemin du Boulon zu Fuß. Die Straße macht zuerst eine Rechtskurve und dann eine Linkskurve. Kurz darauf geht es links ab auf einen Weg, der parallel zur Straße führt. Nach 150 m kommt links ein gelb markierter Abzweig. Hier beginnt der Aufstieg zu den Rochers de Baude.
Leider steht hier kein Schild, zum Glück ist mir bekannt, dass der Weg gelb markiert sein soll. Auf der Karte ist außerdem die source de Boulon eingezeichnet, ferner ist hier ein Picknickplatz. Beides befindet sich nach dem Abzweig. Wenn man sich nicht sicher ist, muss man erst einmal zur Quelle laufen und geht dann die 50 m wieder zurück zum Abzweig.
Source de Boulon
Ich folge immer der gelben Markierung. Der Weg führt anfänglich steil bergan. Abschließend führt der Weg entlang der Felsen entlang.
Am Fels entlang
Die ganze Strecke gibt es eine schöne Aussicht auf die Ebene von Cavaillon, im Hintergrund ist der Gebirgszug der Alpillen deutlich zu erkennen. Unterhalb der Felsen ist der Picknickplatz von oben zu sehen. Vor dem Anstieg zum Sommet des Castelas steigt der Weg wieder steiler bergan. An dem kleinen Pass angekommen, mache ich Mittagspause.
Der Weg führt anschließend wieder bergab in Richtung der Gorges de Badarel. Ich steige aber nicht über die Gorges wieder ins Tal ab, sondern steige wieder bergauf in Richtung Crane de Colombier. Hier komme ich an eine Wegkreuzung mit einem Wegweiser.
Rechts geht es hinab in ein Tal. Geradeaus führt der Weg weiter den Kamm entlang. Ich biege hier nach links ab, um im Vallon de la Brayette wieder nach Robion zurück zu gehen. Der Weg ist deutlich zu erkennen, leider ist auf dem Wegweiser diese Richtung nicht ausgeschildert. Ich bestätige die Richtung zur Sicherheit noch einmal mit dem Kompass.
Der Weg führt gemächlich wieder bergab. Unterwegs höre ich plötzlich ein Wildschwein im Dickicht grunzen. Es scheint mich bemerkt zu haben und sucht zum Glück das weite. Ich mache mich diskret dem Weg folgend ebenfalls aus dem Staub. Das Wildschwein selber sehe ich allerdings nicht.
Die Wanderung fängt schließlich an mich zu überraschen. Ich war eigentlich davon ausgegangen, am Rückweg in einem grünen Tälchen zu machen, schließlich heißt es hier ja auch Vallon de la Brayette. Die Höhenlinien und das Profil des Geländes habe ich auf der Karte nicht genauer studiert, die Wanderbeschreibung habe ich auch nicht genauer gelesen (mache ich selten). Die positive Überraschung ist, dass die Aussicht auf dem Rückweg, der Aussicht beim Aufstieg in Nichts nachsteht.
Ich gehe entlang der Felsen entlang und genieße die Aussicht. Der Weg führt schließlich wieder bergab und trifft auf den Chemin du Boulon. Ich gehe nach Robion zurück und komme wieder auf dem Kirchplatz an.
Die Temperatur ist sehr angenehm als ich beim Auto ankomme, das Fahrzeug hat sich die ganze Zeit in der Sonne stehend schön aufgeheizt. Auf der Fahrt zeigt das Thermometer dann satte 26 °C an, die ideale Temperatur für einen Sommerurlaub.
Von Robion fahre ich nach Cavaillon. Hier habe ich vor dem Urlaub einen Decathlon ausgemacht. Der Laden ist im Vergleich zu den Decathlon Märkten, die ich bis dato kannte weniger als halb so groß. Die Auswahl ist deshalb etwas eingeschränkt. Ich kaufe ein paar Gels, einen Klettergurt und ein Klettersteigset. Aus mir nicht bekannten Gründen stehen in der kleinen Kletterabteilung bei Decathlon allerdings keine Helme, merkwürdig!
Direkt neben der Einfahrt zum Decathlon findet sich die Einfahrt zum Intermarché. Die dortige Tankstelle bietet Super für 1,499 € pro Liter an. Das ist in etwa das Preisniveau, das es bei mir zu Hause auch gibt. Normalerweise ist der Kraftstoff in Frankreich immer teurer als in der Schweiz (zumindest Super). Ich habe allerdings auch nicht viele Tankstellen gesehen, die so günstigen Kraftstoff anbieten wie hier. An den meisten Tankstellen kostet der Liter Sprit über 1,60 €.
Es gibt wohl auch einen Aldi in Cavaillon. Da ich aber den Aldi in spontan nicht finde, fahre ich nach Monteux, dort soll etwa 10 km von le Thor auch ein Aldi stehen. Der Aldi ist schwierig zu finden, da ausgerechnet die Straße in welcher der Aldi ist, wegen einer Baustelle gesperrt ist. Ich kann aber irgendwie außen rum fahren und lande tatsächlich auf dem Parkplatz von Aldi.
Ich stelle das Auto ab und als ich aussteige kommt ein Arbeiter und sagt mir, dass der Aldi geschlossen ist. Ein Schock! Ich glaube er verarscht mich, schließlich steht die Tür sperrangelweit offen. Aber am Eingang hängt tatsächlich ein Anschlag, der die Schließung ankündigt. Am Mittwoch macht der Aldi wieder auf. Vermutlich hat der Aldi, da die Straße sowieso gesperrt ist, die Situation genutzt, um den Laden zu modernisieren. Dummerweise war die Fahrt hierher für die Katz.
Ich fahre schließlich nach le Thor um beim dortigen Lidl einzukaufen. Das ist etwas schade. Ich habe zwar nichts gegen Lidl, aber auf meiner Einkaufsliste standen ein paar Artikel die es eben nur bei Aldi gibt. Nach Abschluss meiner Einkaufsodyssee komme ich abends um 18 Uhr wieder beim Mobilhome an.
Der Großgrundbesitzer nebenan hat beschlossen, die Hecke seiner Domaine zu schneiden und macht den ganzen Abend Lärm mit seiner Benzinheckenschere. Gegen 19 Uhr fängt es zu meinem großen Erstaunen zu regnen an. Dabei wurde mir von Meteofrance doch für die ganze Woche perfekter Sonnenschein vertraglich zugesichert … dabei ist es gerade erst einmal Montag.