Heute Morgen ist das Wetter phantastisch, so wie es im Urlaub sein soll! Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und vom Wohnzimmer des Apartments gibt es eine herrliche Aussicht auf das Gebirge.
Blick vom Balkon des Appartments
Am Morgen steht der Klettersteig von Alpe d’Huez auf dem Programm. Ich habe bereits beim vorherigen Urlaub beim Decathlon das nötige Equipment eingekauft.
Eine Woche vor der Abfahrt in den Urlaub habe ich am Rocher de Dade in Morez meine Klettersteigausrüstung ausprobiert. Der Klettersteig hat das Niveau D (difficile), ist also für Anfänger nicht immer ganz einfach zu bewältigen. Insbesondere hat er eine 30 m hohe senkrechte Wand, wo doch der eine oder andere Tropfen Angstschweiß fließt. Insgesamt war dieser Klettersteig für mich aber machbar.
Um zum Klettersteig Les Gorges de la Sarenne zu kommen, laufe ich etwas oberhalb des Apartments in östlicher Richtung nacheinander am Golfplatz, Flughafen, Wohnmobilplatz, dem Tontaubenschießverein und einer archäologischen Ausgrabungsstätte vorbei, um dann auf die Straße zu kommen, die zum Col de la Sarenne führt. Dort befindet sich ein Parkplatz. Auf der Straße ist nicht viel Verkehr, sie ist außerdem auf eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h begrenzt.
Unterwegs geht es an einer Schafherde vorbei
Nachdem ich etwa 500 m auf der Straße weitergelaufen bin, kommt der Parkplatz des Via Ferrata. Hier oben ist das Ziel des Klettersteigs. Um zum Ausgangspunkt zu kommen, führt zunächst ein Weg ins Tal. Man stößt auf den GR 54 und geht dann rechts. Kurz darauf kommt der Aufstieg zum Via Ferrata. Von hier geht es etwa 10 Minuten bergan, bis der Klettersteig beginnt.
Auf dieser Strasse kommt man zum Via Ferrata
Am Zielpunkt des Via Ferrata weiden die Schafe
Schöne Aussicht
Es gibt 2 Routen, die man hier steigen kann, eine einfachere Variante „decouverte“ und die schwierige Variante „sportive“. Die sportliche Route geht erst einmal 50 m senkrecht den Berg hinauf. Ich als Anfänger bevorzuge die Variante decouverte. Der erst Abschnitt erscheint mir allerdings auch etwas schwierig. Vor mir ist ein junges Paar, die nur sehr langsam vorankommen, weil sie wahrscheinlich über jeden Tritt philosophieren. Gelegentlich muss ich deshalb warten oder lege Pausen ein.
Zum Glück gesichert
Auf dem Klettersteig
Letztlich dauert der Aufstieg mit den Pausen und Verzögerungen über 1:30. Am Klettersteig gibt es immer wieder ein paar Stellen, wo man sich problemlos hinstellen kann und das Panorama genießen kann. Oben angekommen, ist ein kleines Plateau. Beim Weg zurück zur Straße kreuze ich eine ziemlich große Schafherde.
Wieder zurück bei den Schafen
Ich gehe dann zum Apartment wieder zurück so wie ich am Vormittag gekommen war.
Am Nachmittag beschließe ich den Klettersteig nochmal zu machen, Übung macht schließlich den Meister. Ich gehe diesmal aber anders an und kombiniere den Anmarsch mit einer kleinen Wanderung. Dazu laufe ich nach Alpe d’Huez hinein und benutze die Seilbahn Télévillage, um mich nach Huez abzuseilen. Da ich mir keine Premiumkarte gekauft habe, kostet mich die Fahrt 2,50 €. Bergab ist am Nachmittag auf dieser Bergbahn nicht viel los. Als ich an der Talstation ankomme, hat sich hingegen für die Bergfahrt ein kleiner Stau gebildet. Die Bahn wird hier von Mountainbikern benutzt, die wieder auf die Alpe zurückfahren wollen, und sich die mühsame Fahrt bergauf sparen wollen.
Von Huez geht es auf dem GR 54 in das Tal der Sarenne.
Tal der Sarenne
Skilift mitten im Wald
Im zügigen Marsch komme ich nach etwa 45 Minuten wieder am Ausgangspunkt des Klettersteigs an. Von unten sieht der Fels schon beeindruckend aus: eine fast senkrechte Wand, bei der man sich gar nicht richtig vorstellen kann, wie man als Kletteramateur überhaupt raufkommen soll. Am Vormittag war mir das gar nicht so bewusst geworden.
Die Wand
Ich nehme dieses Mal die gleiche Route wie am Vormittag. Es ist alles frei und ich kann ungestört durchlaufen, so dass ich nach 45 Minuten bereits oben ankomme.
Impressionen vom Klettersteig
Die Schafherde vom Vormittag ist mittlerweile weitergezogen. Da ich keine Lust habe, den Klettersteig noch einmal zu machen, gehe ich wieder über die Straße nach Alpe d’Huez zurück.