Ein paar Worte zur Ausrüstung. Ausrüstung hört sich etwas hochtrabend an, ist es auch, aber mir fiel gerade nichts Besseres ein.
Navi I: Garmin Nüvi 250W
Ein Navi für die Autofahrt ist heute eigentlich unerlässlich. Vor allem als Einzelreisender kann ich ja nicht immer auf die Karte gucken oder übersehe leicht Straßenschilder, weil ich mich auf den Verkehr konzentrieren muss. Die Geräte werden einem heute regelrecht nachgeworfen, so dass eigentlich jeder eines haben dürfte. Für den Frankreichreisenden ist es natürlich wichtig, dass auch Frankreichkarten dabei sind. Beim Kauf ist deshalb auf die Karten zu achten. Wo kommt eigentlich der Regenwurm her, der gerade über den Boden des Mobilhomes kriecht???
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Navis einen auch mal gerne in die Pampa schicken wollen. Laut Navikarte ist es dann am günstigsten über irgendwelche verschlungenen Forstwege zu fahren, was natürlich völliger Blödsinn ist. Vor der Fahrt überprüfe ich deshalb meist die Fahrtroute die das Navi vorschlägt.
Navi II: Wandernavi Garmin E-trex Vista HCx
Das Garmin e-trex ist das zweite von drei Navigationsprodukten aus dem Hause Garmin (das dritte ist der Garmin Forerunner 305 fürs Laufen).
Das Problem bei einem solchen Gerät ist dass man eine Karte haben sollte. Ansonsten ist die Nutzung doch stark eingeschränkt. Es ist leider nicht so ganz einfach an vernünftige Karten zu kommen, besonders wenn man nix dafür bezahlen will. Für Frankreich habe ich eine open street map, für die Wanderplanung ist die Karte aber fast nicht zu gebrauchen, da leider nirgends Wanderwege auf der Karte sind.
Ohne richtige digitale Karte ist es sehr aufwendig eine Wanderroute zu planen. Ich habe das Gerät auch deshalb nicht sehr häufig benutzt. Immerhin könnte ich das Gerät dazu benutzen um die Tracks aufzuzeichnen und sie auf diesem Blog zur Verfügung zu stellen.
Es gibt allerdings mehrere Internetseiten, auf denen man sehr gut Wanderrouten planen kann oder auch fertige Tracks oder Routen, die dort veröffentlicht wurden herunterladen kann. Dank dieser Hilfsmittel wird die Routenplanung für das Wandernavi deutlich vereinfacht. Durch die Möglichkeit die angebotenen Routen herunterzuladen gibt es außerdem zusätzliche Wandermöglichkeiten, die sich erschließen, die in den Wanderführern nicht auftauchen.
Es gibt folgende Communities die für die Routenplanung nützlich sein können:
www.gpsies.com
http://connect.garmin.com/
www.calculitineraires.fr
Das Garmin E-trex Vista HCx ist insgesamt ein empfehlenswertes Produkt. Besonders dank der Downloadmöglichkeiten für Tracks und Routen. Aktuell (April 2012) kostet ein solches Gerät 156 € (www.amazon.de). In der Schweiz wird das E-trex Vista HCx bei www.microspot.ch für knapp 200 CHF angeboten.
Navi III: Garmin Forerunner 305
Als drittes Garmin Gerät besitze ich einen Forerunner 305. Diese GPS Uhr ist in erster Linie für Sportler konzipiert. Man kann als Läufer während eines Laufes zurückgelegte Strecke, die Laufzeit, die Pulsfrequenz und die Pace messen. Ferner besitzt diese GPS-Uhr auch eine Trackaufzeichnung und die Tracks können dann auf den PC überspielt werden. Für einen Nicht-Sportler macht es wahrscheinlich keinen Sinn sich eine solche Uhr zu besorgen, da ich sie aber sowieso habe, kann ich sie auch mitnehmen. Die Uhr hilft mit die Länge der Wanderung zu messen, außerdem kann ich anschließend die Tracks ins Internet zur allgemeinen Verfügung stellen. Das Garmin E-trex Vista HCx bietet allerdings ebenfalls die Möglichkeit der Trackaufzeichnung.
Mittlerweile wurde wohl der Garmin Forerunner 305 durch ein anderes Gerät ersetzt.
Höhenmesser
Für Wanderungen im Gebirge finde ich einen Höhenmesser immer ganz praktisch. Er zeigt an wie viel man schon geschafft hat, außerdem hilft er auch bei der Orientierung. Ich habe mir eine Armbanduhr von Aldi mit Höhenmesserfunktion gekauft und das Gerät tut seine treuen Dienste. Die Messung ist nicht immer genau, da der Höhenmesser mit dem Luftdruck arbeitet und dieser sich nicht notwendigerweise nur mit der Höhe ändert. Für meine Zwecke ist die Präzision des Geräts aber vollkommen in Ordnung.
Kartenmaterial
Für die Wanderungen in Frankreich ist es unerlässlich sich die IGN Wanderkarten im Maßstab 1:25.000 zu kaufen. Die Karten sind sehr gut und sehr detailliert, es ist da wirklich alles eingezeichnet. In manchen Regionen von Frankreich ist auch die Beschilderung und Markierung von Wanderwegen nicht besonders gut, auch wenn ich den Eindruck habe, dass es in den letzten 15 Jahren hier Fortschritte gibt. Die Karten gibt es in lokalen Zeitschriftengeschäften zu kaufen, auch die Supermärkte haben sie in der Regel. Wenn man schon mal da ist kann man sich gleich auch nach Wanderführern umsehen. Es gibt auch die Möglichkeit die Karten auf der Internetseite des IGN (www.ign.fr) zu bestellen.
Kompass: Silva Eclipse 97 Grip
Einen Kompass benutze ich eigentlich selten. Den Silva Kompass Eclipse 97 Grip habe ich mir in erster Linie deshalb gekauft, weil ich auch an Orientierungsläufen teilnehmen wollte. Das Gerät ist ok, war ganz günstig, da das angeblich so innovative Konzept des Geräts wohl letztendlich doch niemand vom Hocker gerissen hat (anstatt einer Nadel hat das Gerät eine Scheibe die sich nach Norden dreht). Zum Wandern benutze ich es eigentlich sehr selten, gelegentlich mache ich ein paar Orientierungsübungen oder versuche die Position zu bestimmen. Wirklich notwendig ist ein Kompass nicht.
PC: Asus EEE-PC 1000H
Ein kleines tragbares Notebook ist schon sehr praktisch für die Reise. Nach Abschluss der Wanderung kann ich dort meine Reiseberichte verfassen, habe eine Menge Dokumente dabei, kann Spiele spielen, bei entsprechender Infrastruktur im Internet surfen, kann die Fotos vom Tage nochmal ansehen, arbeiten etc.
Ich habe mir ein Netbook von Asus gekauft. Zu Weihnachten 2008 habe ich mir für 400 € selbst eins geschenkt, die schönsten Geschenke macht man sich halt noch selbst
. Der Atom Prozessor reißt nicht gerade die Wurst vom Brot, aber im Urlaub ist die Performance völlig ausreichend. Standardmäßig wurde der EEE-PC 1000H mit Windows XP geliefert, hat 1 GB Arbeitsspeicher und eine 160 GB Festplatte. Das Gerät verfügt über einen 10 Zoll Bildschirm. Ich habe mir gleich eine Speichererweiterung auf 2 GB dazu bestellt. Von Microsoft habe ich mir auch noch eine kleine Maus gekauft, da ich kein großer Freund von Touchpads bin. Da ich die Möglichkeit habe über meinen Arbeitgeber günstig Programme von Microsoft zu besorgen, habe ich mir 2010 noch Microsoft Office 2010 Professional geholt. Für knapp 15 Euro braucht man sich nicht mit Staroffice rumärgern. Das ist leider schon das einzige, was man aus dem Corporate Discount Programm brauchen kann und nicht nur von Amerikanern genutzt werden kann.
Mittlerweile gibt es solche Netbooks von allen möglichen Herstellern zu günstigen Preisen. Ich kann den Kauf eines solchen Geräts wirklich empfehlen. Im Vergleich zu einem normalen Laptop nimmt der EEE-PC auch wirklich nicht viel Platz weg.
Trekkinghose
Beim Wandern habe ich eigentlich immer eine Trekkinghose an. Wichtig beim Kauf einer solchen Hose ist, dass sie Seitentaschen hat, da kann man Wanderführer hineinstecken und hat sie immer griffbereit. Eine verschließbare Gesäßtasche sollte eine solche Hose auch haben.
Ich habe seit 2008 immer eine Digitalkamera dabei. Als Kriterium hatte ich beim Kauf festgelegt, dass die Kamera klein und leicht sein sollte und ausserdem sollte sie einen Sucher habe. Eine Kamera mit Sucher war mir wichtig, da ich das so gewöhnt bin. Kameraaufnahmen über einen Monitor zu machen erscheint mir irgendwie suspekt, ich frage mich auch ob man bei ungünstiger Lichteinstrahlung auf den Bildschirm überhaupt sinnvoll sehen kann, was man gerade fotografiert. Ferner würde ich behaupten, dass so eine Technik das Verwackeln der Bilder geradezu heraufbeschwört. Auf dem Markt dürfte es aber nicht viele Kompaktkameras mit Sucher geben. Objektivtechnisch reicht mir ein 3-fach Zoom vollkommen aus, und im Zweifel lieber mehr Weitwinkel als Tele. In der Vergangenheit hatte ich Teleobjektive selten benutzt. Die Perspektive ist nicht gerade besonders und bei einer Digitalkamera mit geringer Lichtstärke dürften viele Fotos eh nur verwackeln. Letztlich habe ich mir eine Sony DSC-W35 gekauft und bin auch sehr zufrieden mit dem Gerät. Ich habe sie um den Hals hängen und stecke sie in die Hemdtasche, so bin ich jederzeit schnell feuerbereit.
Handy
Wer ein Handy hat, sollte es durchaus mitnehmen. Man weiß ja nie. Ich selbst besitze ein Nokia 2730 mit einer Prepaid Karte. Mein berufliches Handy Modell Marke „Brombeere“ schleppe ich dann auch noch mit. Ich checke da gelegentlich was für mehr oder minder schlaue emails da so ankommen.
Auto
Wie viele andere fahre ich mit dem Auto nach Frankreich. Auch wenn es in den letzten Jahren einige Investitionen gibt, ist Frankreich nicht gerade das Land des öffentlichen Nahverkehrs. Zu diesem Zweck habe ich mir 2005 einen gebrauchten BMW 528 aus dem Jahr 2000 zugelegt. Ich bin eigentlich kein besonders anspruchsvoller Mensch, wollte mir aber ein solides Auto kaufen, nachdem ich mit meinem vorherigen Opel Vectra nur Ärger hatte. Nachdem die Marke mit dem Blitz das solide Qualitätsimage, das sie noch in den 80er Jahren gehabt haben mag, zielgerichtet vernichtet hat, wollte ich mir einen BMW kaufen. Ein 3er BMW wäre doch eigentlich ein schönes Gefährt. Nachdem ich die Sache genauer studiert habe und unter Beratung meines Kollegen Frank, ist mir aber dann eingeleuchtet, dass ein 5er BMW doch das bessere Modell ist. Unter den etwa 5 jährigen Autos kostet ein 5er nicht einen Franken mehr als ein 3er und zwischen den 5er Modellen 520, 523 und 528 gibt es keine nennenswerten Preisunterschied, mit dem Unterschied, dass die höhermotorisierten Modelle in der Regel auch besser ausgestattet sind. Und so ist es halt ein 528er geworden, mit schöner Lederausstattung, Automatik und Xenon Funzeln. Gegenüber dem 75 PS Vectra schluckt der Wagen schon mehr Sprit, aber das ist auch schon der einzige Nachteil.
Französisch
Es hilft schon, wenn man ein bisschen Französisch kann. Selbst wenn man nicht mit den Eingeborenen sprechen will, so will man doch in der Lage sein eine Wanderbeschreibung zumindest grob verstehen. Mit der Kenntnis an Fremdsprachen ist es beim Durchschnittsfranzosen meist nicht weit her.